Aufteilung der Familienarbeit

Damit Familien ihre soziale Funktion wahrnehmen und – namentlich auch finanziell – gut leben können, müssen geeignete Formen zur Aufteilung unbezahlter (Haushalt, Familie und Vereine) und bezahlter Arbeit gefördert werden.

Viele Mütter reduzieren nach der Geburt ihr Arbeitspensum oder unterbrechen ihre Erwerbstätigkeit, um sich der Familie zu widmen. Die meisten Väter hingegen arbeiten weiterhin Vollzeit. Ausschlaggebend für die Aufteilung der Erwerbstätigkeit, die die notwendigen finanziellen Ressourcen der Familie garantiert, ist nicht unbedingt ein persönlicher oder familiärer Entscheid. Zahlreiche externe Faktoren, wie etwa die gesetzlichen Rahmenbedingungen, die verfügbaren Kinderbetreuungsangebote und die Arbeitsbedingungen, spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.

Meistens sind es auch die Frauen, die ihr Arbeitspensum reduzieren oder die Erwerbstätigkeit aufgeben, wenn Angehörige Betreuung und Pflege oder sonstige Hilfe benötigen.

Da diese Aufgaben häufig Frauen übernehmen, sinkt ihr Einkommen kurz- und mittelfristig, was dazu führt, dass in den Familien eine gewisse finanzielle Abhängigkeit der Frauen gegenüber den Männern besteht. Langfristig wirkt sich dies auf die Rente der Frauen, aber auch auf die Familie als Ganzes aus. Sinkt bei einer Reduktion oder Aufgabe der Erwerbstätigkeit das Einkommen, hat das eine tiefere Altersrente (1. Säule) sowie tiefere oder gar keine Altersguthaben in der beruflichen Vorsorge (2. Säule) zur Folge.

Nach Ansicht der EKFF sollten die Kinderbetreuung und -erziehung sowie die Betreuung von pflegebedürftigen Angehörigen nicht vornehmlich Frauensache sein. Die Aufgabenteilung innerhalb der Familien ist deshalb mit wohlwollender Unterstützung der Gesellschaft zu überdenken.

Die EKFF wird 2022 ein Policy Brief zum Thema pflegende Angehörige veröffentlichen und im Rahmen der laufenden Reformen zur Besteuerung und deren Auswirkungen auf die Aufgabenteilung innerhalb der Familien Stellung nehmen.